Inhaltsverzeichnis:
- Belastung in Hamm und anderen Städten
- Verbreitung in Industrie und Alltag
- Risiken für die Gesundheit
- Forderungen nach strengeren Gesetzen
Belastung in Hamm und anderen Städten
Der BUND untersuchte in diesem Jahr 46 Trinkwasserproben aus ganz Deutschland. Acht davon stammten aus Nordrhein-Westfalen. In sämtlichen acht Proben wurden PFAS nachgewiesen. Teilweise überschritten die Werte sogar die neue Umweltqualitätsnorm, die ab 2027 gelten wird. Die Chemikalien müssen aufwendig herausgefiltert werden, um eine sichere Trinkwasserversorgung zu gewährleisten. Laut BUND dürften Wasserversorger jedoch nicht die „Müllabfuhr einer verfehlten Chemikalienpolitik“ sein.
PFAS – kurz für per- und polyfluorierte Alkylverbindungen – bilden eine Gruppe von etwa 10 000 Substanzen. Nur ein geringer Anteil davon ist derzeit gesetzlich reguliert. Diese sogenannten Ewigkeitschemikalien sind nahezu unzerstörbar und verbleiben über Jahrzehnte in Böden und Gewässern.
Verbreitung in Industrie und Alltag
Die Stoffe kommen in zahlreichen Industriezweigen zum Einsatz:
- Textilindustrie
- Papierherstellung
- Kosmetikproduktion
In vielen Produkten dienen PFAS als wasser-, fett- oder schmutzabweisende Bestandteile. Dadurch gelangen sie in die Umwelt und schließlich auch ins Trinkwasser. Ähnliche ökologische Probleme beschäftigen auch andere Regionen, etwa im Kreis Warendorf, wo der Emssee seit Jahren mit Wasserproblemen kämpft.
Risiken für die Gesundheit
Medizinische Studien zeigen, dass PFAS das Risiko für Leberschäden, Schilddrüsenerkrankungen und Herz-Kreislauf-Probleme erhöhen können. Besonders gefährlich ist ihre Anreicherung im menschlichen Organismus über lange Zeit. Das macht die Belastung nicht nur zu einem Umwelt-, sondern auch zu einem Gesundheitsproblem.
Die Gefahr durch „Ewigkeitschemikalien“ erinnert an andere Umweltbelastungen in Nordrhein-Westfalen, etwa an die Ausbreitung invasiver Arten wie der asiatischen Hornisse. Beide Themen zeigen, wie stark menschliche Eingriffe das ökologische Gleichgewicht beeinflussen.
Forderungen nach strengeren Gesetzen
Der BUND fordert eine deutliche Verschärfung der gesetzlichen Regelungen. Die Organisation betont, dass die chemische Industrie stärker in die Pflicht genommen werden müsse, um langfristige Schäden zu verhindern. Nur durch konsequente Kontrollen und Einschränkungen könne eine sichere Trinkwasserversorgung gewährleistet werden.
Auch lokale Umweltinitiativen im Münsterland setzen sich zunehmend für den Schutz der Ressourcen ein. Ein Beispiel ist das neue Bündnis für Klimaschutz im Kreis Warendorf, das ähnliche Ziele verfolgt: den nachhaltigen Umgang mit Natur und Umwelt.
Der BUND kündigte an, weitere Untersuchungen im kommenden Jahr durchzuführen, um die Entwicklung der PFAS-Belastung in Nordrhein-Westfalen genau zu beobachten.
Quelle: radio WAF, www.extratimeout.com/de