Prozessauftakt gegen Geschäftsführer aus Versmold

Strafprozess am Landgericht Münster Strafprozess am Landgericht Münster pixabay/Foto illustrativ

Vor dem Landgericht Münster hat am Dienstag, den 29. April, ein bedeutender Strafprozess begonnen. Im Mittelpunkt steht ein 42 Jahre alter Mann aus Versmold, dem zahlreiche Verstöße gegen das Steuer- und Sozialversicherungsrecht vorgeworfen werden. Die Anklage umfasst 50 Fälle der Steuerhinterziehung und 559 Fälle des Vorenthaltens von Arbeitsentgelten. Mitangeklagt sind drei weitere Personen aus Sassenberg und Bad Laer.

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Prozessauftakt gegen Geschäftsführer aus Versmold

Vor dem Landgericht Münster hat am Dienstag, den 29. April, ein bedeutender Strafprozess begonnen. Im Mittelpunkt steht ein 42 Jahre alter Mann aus Versmold, dem zahlreiche Verstöße gegen das Steuer- und Sozialversicherungsrecht vorgeworfen werden. Die Anklage umfasst 50 Fälle der Steuerhinterziehung und 559 Fälle des Vorenthaltens von Arbeitsentgelten. Mitangeklagt sind drei weitere Personen aus Sassenberg und Bad Laer.

Geschäftsführer einer GmbH aus Versmold im Fokus

Nach den Ermittlungsergebnissen war der Hauptangeklagte Geschäftsführer einer GmbH mit rund 100 Arbeitnehmern. Die Firma setzte ihre Beschäftigten als Subunternehmer auf verschiedenen Schlachthöfen ein. Zwischen 2010 und 2015 soll er den Gewinn des Unternehmens durch Scheinrechnungen künstlich reduziert haben. Diese Rechnungen wurden von den Firmen der Mitangeklagten ausgestellt.

Die Staatsanwaltschaft legt dem Versmolder zur Last, nicht nur Steuern hinterzogen zu haben, sondern auch verdeckte Entnahmen vorgenommen zu haben. Gleichzeitig sollen die Beschäftigten am Finanzamt vorbei bar bezahlt worden sein. Dadurch wurden Lohnnebenkosten in erheblichem Umfang eingespart.

Mitangeklagte aus Sassenberg und Bad Laer

Die drei Mitangeklagten, zwei Männer im Alter von 70 und 44 Jahren aus Sassenberg sowie ein 50-Jähriger aus Bad Laer, sind wegen Beihilfe angeklagt. Sie sollen Scheinrechnungen erstellt haben, um die illegalen Handlungen des Hauptangeklagten zu unterstützen. Die Beihilfefälle umfassen insgesamt drei Vorwürfe. Auch sie werden sich in dem laufenden Verfahren verantworten müssen.

Nach den bisherigen Erkenntnissen soll die Zusammenarbeit zwischen dem Hauptbeschuldigten und den Mitangeklagten systematisch organisiert gewesen sein. Ziel war es, Steuern und Abgaben in großem Umfang zu umgehen. Die genaue Höhe des entstandenen Schadens wird während des Prozesses ermittelt.

Verhandlungstermine und weitere Aussichten

Neben dem heutigen Prozessauftakt sind neun weitere Verhandlungstage anberaumt. Das Landgericht Münster plant, die komplexen Vorwürfe in mehreren Sitzungen aufzuarbeiten. Dabei werden umfangreiche Beweismittel ausgewertet und zahlreiche Zeugen gehört.

Die Verteidigung kündigte bereits zu Beginn an, dass sie die Vorwürfe prüfen und gegebenenfalls Einlassungen abgeben wird. Das Verfahren dürfte sich über mehrere Monate erstrecken. Beobachter rechnen mit einem Urteil frühestens im Herbst dieses Jahres.

Quelle: Radio Waf, www.on-the-top.net/de/