RSPO - Zertifizierung für nachhaltiges Palmöl

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Palmöl ist zurzeit das weltweit am meisten genutzte pflanzliche Fett. Kein Wunder! Bei dem Öl handelt es sich um das billigste Fett auf dem Markt. Palmöl wird nicht nur für Nahrungs- und Genussmittel, sondern auch für Waschmittel, Kosmetika, Kerzenwachs etc. verwendet.

Die wachsende Nutzung von dem pflanzlichen Fett trägt leider zur Rodung tropischer Wälder bei. Daher hat der WWF 2004 den RSPO (Runder Tisch für nachhaltiges Palmöl) gegründet. 

Was ist der RSPO?

RSPO ist eine internationale Organisation, die folgende Ziele verfolgt:

  • das Entwickeln und die Einhaltung von internationalen Standards für nachhaltiges Palmöl;
  • Förderung der Mindeststandards für den Anbau von Ölpalmen – dabei werden ökonomische, ökologische sowie soziale Aspekte in Betracht gezogen;
  • das Einbinden von Palmöl-Produzenten, Bauern, Händlern, Herstellern von Lebensmitteln und Kosmetika etc. 

Es ist zu betonen, dass der RSPO zurzeit der wichtigste und am weitesten verbreitete Standard in der Palmöl-Branche ist. 

RSPO-Prinzipien und -Kriterien

Die RSPO Zertifizierung basiert auf den Mindestkriterien, die von dem WWF definiert wurden. Folgende Prinzipien und Kriterien müssen Mitglieder der RSPO Organisation beachten:

  • keine Rodung tropischer Wälder;
  • Schutz sowohl von gefährdeten Tor- als auch Pflanzenarten;
  • kein Abbrennen tropischer Wälder;
  • keine Kinderarbeit auf der Plantage
  • Einhaltung gesetzlicher Regelungen – dabei müssen Landnutzungs- und Eigentumsrechte selbstverständlich berücksichtigt werden;
  • Plantagen werden von autorisierten Prüfern geprüft.

2018 wurden die RSPO Kriterien und Prinzipien überarbeitet. In diesem Jahr kam es zur Verstärkung von einigen Kriterien:

  • neue Plantagen dürfen auf Torfböden sowie auf Geländen mit hohem Kohlenstoffgehalt nicht angelegt werden; 
  • auf der Plantage dürfen keine hochgefährlichen Pestizide verwendet werden;
  • Verstärkung von Regelungen, die sich auf die Legalität und Rückverfolgbarkeit von allen Palmölfrüchten beziehen. 

RSPO und seine Vorteile

Wie erwähnt, handelt es sich bei dem RSPO um die wichtigste Zertifizierung für nachhaltiges Palmöl. Es ist kein Zufall, dass so viele Unternehmen die Zertifizierung nach dem RSPO-Standard nutzen möchten. Mit dem RSPO-Zertifikat können Sie demonstrieren, dass Sie nicht nur den Umweltschutz, sondern auch Landnutzungs- und Eigentumsrechte fördern. Unternehmen, die zertifiziertes Palmöl verwenden, unterstützen die Verbraucher beim Kauf von Produkten (z. B. Lebensmitteln, Kosmetika), die den Schutz von Faun und Flora fördern. Heutzutage suchen  immer mehr Verbraucher nach umweltfreundlichen Produkten. Zertifizierte Unternehmen fördern die Umwelt und haben erweiterte Marktchancen. In diesem Sinn kann ein RSPO-Zertifikat auch als Marketinginstrument verwendet werden. Mit der RSPO Zertifizierung können Sie Ihren Kunden zeigen, dass Ihr Unternehmen viel  für Naturschutz und Menschenrechte tut. 

Möchten Sie Ihr  Unternehmen nach RSPO zertifizieren lassen?

Wie läuft die RSPO Zertifizierung ab? Diese Frage stellen sich viele Unternehmen, die an dem am weitesten verbreiteten Zertifikat für nachhaltiges Palmöl interessiert sind. Damit ein Unternehmen zertifiziert werden kann, muss es ein nachvollziehbares Lieferkettensystem einführen, das die oben genannten RSPO-Kriterien erfüllt. Zuerst muss man die RSPO-Mitgliedschaft beantragen – erst danach kann eine RSPO Zertifizierung stattfinden. Im Rahmen der Zertifizierung wird ein Audit durchgeführt, während dessen u.a. die Akten und der Betriebsrundgang geprüft werden. Darüber hinaus werden auch Interviews mit produktionsrelevanten Personen durchgeführt. Auf diese Art und Weise können die Auditoren eines Zertifizierungsunternehmens prüfen, ob Ihr Unternehmen alle Kriterien für eine RSPO Zertifizierung erfüllt. Nach dem Audit, bei positiver Beurteilung, wird Ihr Unternehmen zertifiziert.