Doch wie funktioniert die Promotion neben dem Job? Worauf gilt es zu achten? Kann ein solches Vorhaben überhaupt gelingen?
Da eine Doktorarbeit mindestens drei Jahre oder auch mehr in Anspruch nimmt, muss gut überlegt sein, ob das Projekt neben dem Beruf gelingen kann und wie man sich am besten organisiert. Im ersten Schritt muss man mit seinem Vorgesetzten klären, ob eine Dissertation in den Planungshorizont der Firma bzw. der Abteilung passt. Auch gilt es geschickt zu argumentieren, warum ein Doktortitel auch der Firma dienlich sein könnte. Weiters muss abgesprochen werden, ob es möglich ist, sich zeitweise freistellen zu lassen, um an der Doktorarbeit zu schreiben.
Ein weiterer wichtiger Punkt, den man beachten sollte, ist der zusätzliche Stress durch ein Dissertationsprojekt. Dieser wirkt sich nicht nur auf das Berufs- sondern auch auf das Privatleben aus. Passt das in die momentane Lebensphase? Kann ich mit dem zusätzlichen Stress umgehen? Das sind wichtige Fragen, die vor Beginn des Vorhabens beantwortet werden müssen. Wer kleine Kinder hat, einen Angehörigen pflegt oder lange zur Arbeit pendelt, sollte sich Fragen, ob er oder sie die nötige Kraft für das zusätzliche Projekt aufbringen kann. Es gilt auch gute Strategien gegen den Stress zu überlegen.
Das richtige Thema ist für den Erfolg der nebenberuflichen Promotion ebenfalls wichtig. Es macht Sinn, sich ein Thema in einem Spezialgebiet zu suchen, in dem man auch beruflich tätig ist oder werden möchte. So lassen sich die beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten gezielt weiter ausbauen. Daneben macht auch der richtige Betreuer den Unterschied. Nicht jeder stellt dieseleben Ansprüche an die Qualität der Arbeit. Wichtig ist, dass sich Betreuer und Promovierender einig sind und der Doktorvater die Arbeit auch wirklich über Jahre betreuen kann. Berufsbegleitend promovieren ist ein spannender und sinnvoller Entschluss.
Ganz entscheidend ist die eigene Organisation und eine Menge Disziplin. Für gutes Zeitmanagement bietet es sich an, einen freien Tag pro Woche zu nehmen oder sich zumindest halbe Tage zu reservieren. Sinnvoll kann auch eine „Anti-Frust-Strategie“ sein. Denn Phasen, in denen man demotiviert ist und die Doktorarbeit am liebsten liegen lassen möchte, durchlebt wohl jeder Promovierende. Hier ist es wichtig zu wissen, was die Motivation neu entfachen kann. Das kann auch etwas ganz Einfaches wie eine Pause oder ein Spaziergang sein. Für langfristige Motivation helfen aber vor allem das Interesse am Thema und am wissenschaftlichen Arbeiten.
Das Thema Gesundheit darf auch auf keinen Fall vernachlässigt werden. Der Körper braucht seine Regenerations- und Erholungsphasen sowie zusätzlich guten Schlaf. Eine gesunde Ernährung und etwas Sport können auch nicht schaden. Davon abgesehen sollte man auch den Freundeskreis informieren, denn der Druck, Treffen immer wieder abzusagen, kann schnell zusätzlichen Stress schaffen. Auch das engste private Umfeld wie beispielsweise der Beziehungspartner sollten mit dem Promovierende an einem Strang ziehen.
Auch das richtige berufliche Timing kann entscheidend für den Erfolg der Promotion sein. Es macht auf jeden Fall Sinn, im Job Fuß zu fassen, sattelfest zu werden und eine gewisse Routine aufzubauen, ehe man sich an den Erwerb des Doktortitels macht. Andererseits sollte man auch nicht zu lange warten, denn je länger man im Job ist, desto schwieriger wird es erfahrungsgemäß noch einmal durchzustarten und ein so ehrgeiziges Projekt anzugehen.
So lässt sich eine Promotion Berufsbegleitend realisieren
Ein Doktortitel kann das Ansehen stärken und als echter Karrierebooster eingesetzt werden. In vielen Bereichen wie beispielsweise in den Rechtswissenschaften ist ein solcher Titel gern gesehen und steigert zugleich die Einkommenschancen.
Publiziert in Finanzen