Zurückgehende Rücklagen und wachsende Bedürfnisse
Die finanzielle Situation von Ahlen hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Nachdem in den Jahren 2019 bis 2021 noch Überschüsse erzielt werden konnten, die zur Ausgleichsrücklage beitrugen, mussten in den folgenden zwei Jahren Mittel aus dieser Rücklage entnommen werden, um Defizite auszugleichen. Aktuell sind keine weiteren Mittel vorhanden, um die Verluste des laufenden Jahres abzudecken. Um den Fehlbetrag von rund sechs Millionen Euro auszugleichen, sieht sich die Stadt gezwungen, die Allgemeine Rücklage zu verringern, was die Zustimmung des Kreises Warendorf erfordert.
Genehmigungsprozess und Aufsichtspflicht
Der Kreis Warendorf, vertreten durch Landrat Olaf Gericke, spielt eine wichtige Rolle als Aufsichtsbehörde. In seinen Ausführungen betonte der Landrat die enormen Herausforderungen, mit denen die Kommunen konfrontiert sind, einschließlich der Auswirkungen des Krieges gegen die Ukraine und des daraus resultierenden Zustroms von Flüchtlingen. Zusätzlich sind die Kommunen gefordert, in ihre Infrastruktur zu investieren sowie Bildungs- und Betreuungseinrichtungen zu unterhalten und auszubauen. Der Bund und die Länder stellen dafür allerdings nicht ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung.
Die Genehmigung des Haushaltsplans 2024 durch den Kreis Warendorf ist ein entscheidender Schritt, um die finanzielle Handlungsfähigkeit von Ahlen in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld zu bewahren. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich die finanzielle Situation der Stadt entwickeln wird, insbesondere angesichts der anhaltenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen. Die Stadtverwaltung und der Kreis müssen weiterhin eng zusammenarbeiten, um die Stabilität und die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger Ahlens sicherzustellen.
Quelle: Radiowaf