Gefahr durch Pilzvergiftungen im Kreis Warendorf

Pilze Pilze pixabay / Foto illustrativ

Mit den feuchten Bedingungen der letzten Wochen strömen immer mehr Menschen in die Wälder, um Pilze zu sammeln. Dabei steigt auch die Gefahr von Pilzvergiftungen erheblich. Besonders gefährlich ist die Verwechslung des Champignons mit dem hochgiftigen Knollenblätterpilz.

Pilzsaison im Kreis Warendorf - ein Paradies mit Tücken

Durch die zahlreichen Regenfälle in den letzten Wochen sind die Wälder im Kreis Warendorf ein wahres Paradies für Pilzsammler. Jedoch steigt die Zahl der Pilzvergiftungen deutlich an, wie die Informationszentrale gegen Vergiftungen des Universitätsklinikums Bonn mitteilt. Besonders in den feuchten Sommer- und Herbstmonaten, die mit milden Temperaturen einhergehen, tritt dieses Problem verstärkt auf. Die hohe Feuchtigkeit sorgt für eine vermehrte Pilzbildung, was das Risiko für Vergiftungen erhöht, da viele giftige Arten essbaren Pilzen zum Verwechseln ähnlich sehen.

Laut Michael Faust, Serviceregionsleiter der AOK NordWest, sind im Kreis Warendorf momentan viele giftige Pilze zu finden, die unerfahrenen Sammlern große Schwierigkeiten bereiten. Faust warnt, dass die Unterscheidung zwischen essbaren und giftigen Pilzen oft nicht leicht ist, was zu schweren Vergiftungen führen kann. Besonders gefährlich ist die Verwechslung des Knollenblätterpilzes mit dem beliebten Champignon, was nicht selten lebensbedrohliche Folgen hat.

Knollenblätterpilz - ein tödlicher Doppelgänger

Der Knollenblätterpilz ist einer der giftigsten Pilze in Europa und wird von unerfahrenen Sammlern oft mit dem Champignon verwechselt. Die Folgen einer Vergiftung mit diesem Pilz können fatal sein: Starkes Erbrechen, heftige Bauchschmerzen und Durchfall treten oft innerhalb von 24 Stunden nach dem Verzehr auf. In besonders schweren Fällen kann schon ein einziger Pilz tödlich sein, insbesondere bei Kindern. Insgesamt gibt es in Deutschland rund 200 giftige Pilzarten, was die Bedeutung von Fachkenntnissen beim Sammeln unterstreicht.

Fachwissen als Voraussetzung für sicheres Sammeln

Um das Risiko von Vergiftungen zu minimieren, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Mykologie unbedingt den Einsatz eines guten Bestimmungsbuches sowie die Anleitung durch erfahrene Pilzsammler oder Pilzsachverständige. Wer Pilze sammelt, ohne die notwendigen Fachkenntnisse zu haben, setzt sich und andere einem erheblichen Risiko aus. Besonders gefährlich ist das eigenständige Sammeln ohne fundiertes Wissen über die verschiedenen Pilzarten.

Im Falle einer Pilzvergiftung sollten Betroffene unverzüglich ärztliche Hilfe aufsuchen. Die Mitnahme des verzehrten Pilzes oder seiner Reste kann bei der Identifizierung des Giftes und der richtigen Behandlung entscheidend sein. Experten der Informationszentrale gegen Vergiftungen am Universitätsklinikum Bonn stehen rund um die Uhr zur Verfügung und bieten unter der Rufnummer 0228/19240 sofortige Unterstützung.

Pilzsachverständige und Giftnotruf helfen bei Verdacht auf Vergiftung

Die Informationszentrale gegen Vergiftungen vermittelt bei Anfragen auch den Kontakt zu Pilzsachverständigen, die durch vorhandene Pilzreste oder Erbrochenes den verzehrten Pilz identifizieren können. Mit 18 verschiedenen Vergiftungssyndromen, die von den spezifischen Giften der Pilze abhängen, ist eine genaue Identifizierung entscheidend für die Wahl der richtigen Therapie.

Quelle: www,sn2world.com/de , wn.de