Zunehmende Ausbreitung der Blauzungenkrankheit im Kreis Warendorf

Blauzungenkrankheit Blauzungenkrankheit fot: pixabay / illustrativ

Im Kreis Warendorf nimmt die Verbreitung der Blauzungenkrankheit weiter zu, eine Situation, die bei den lokalen Schaf- und Rinderhaltern für erhebliche Besorgnis sorgt. Laut aktuellen Berichten des Kreis-Veterinäramtes sind bereits 108 Ausbrüche der Krankheit dokumentiert worden, die sowohl einzelne Tiere als auch ganze Herden betreffen können. Diese Krankheit, die für den Menschen ungefährlich ist, hat bei den Tierhaltern aufgrund hoher Verluste und der Schwierigkeiten bei der Prävention erhebliche Unruhe ausgelöst.

Verbreitung und Übertragung der Krankheit

Die Blauzungenkrankheit wird primär durch Bartmücken übertragen und betrifft hauptsächlich Schafe und Rinder. Die derzeitige Ausbreitung in der Region wird durch die milden Witterungsbedingungen begünstigt, die den Mücken optimale Lebensbedingungen bieten. Trotz der Empfehlungen des Veterinäramts zur Impfung gegen die Krankheit sind viele Tiere, insbesondere jene, die zur Schlachtung vorgesehen sind, nicht geimpft, hauptsächlich aufgrund der hohen Kosten, die damit verbunden sind.

Reaktionen und Maßnahmen

Andreas Hill, ein Schafzüchter aus Westbevern, berichtet von schwerwiegenden Verlusten in seiner Herde: Innerhalb von vier Wochen verlor er zehn Schlachtböcke, die nicht geimpft waren, und sogar ein geimpfter Zuchtbock überlebte die Infektion nicht. Dies spiegelt die Erfahrungen vieler seiner Kollegen in der Umgebung wider, die ähnliche Verluste hinnehmen mussten. Das Kreis-Veterinäramt empfiehlt weiterhin die Impfung als beste Präventionsmaßnahme, jedoch ohne eine finanzielle Unterstützung sind die Kosten für viele Halter prohibitiv.

Ausblick und fortlaufende Herausforderungen

Eine Entspannung der Situation ist laut Aussage des Kreis-Veterinäramts kurzfristig nicht zu erwarten. Die Behörde prognostiziert, dass die milden Temperaturen weiterhin eine Herausforderung bei der Bekämpfung der Krankheit darstellen werden. Da die Blauzungenkrankheit meldepflichtig ist, bleibt zu hoffen, dass durch eine verbesserte Überwachung und eventuelle staatliche Unterstützung bei der Finanzierung von Impfungen eine bessere Kontrolle der Krankheit ermöglicht wird.

Die Situation im Kreis Warendorf stellt eine ernste Herausforderung für Schaf- und Rinderhalter dar. Die Kombination aus schneller Ausbreitung der Krankheit, hohen Behandlungskosten und dem potenziellen Verlust wertvoller Tiere erfordert eine koordinierte Reaktion sowohl auf lokaler als auch nationaler Ebene. Effektive Präventionsmaßnahmen und mögliche finanzielle Hilfen könnten entscheidend sein, um die Auswirkungen der Krankheit in den kommenden Monaten zu minimieren.

Quelle: www.24edu.info/de, radiowaf.de