Moderne Dienstleister in diesem Bereich nennen sich allerdings heutzutage Schädlingsbekämpfer. Der Begriff „Kammerjäger“ hat ausgedient. Dabei gilt allgemein eine Einteilung der Tiere in Schädlinge, Lästlinge und Nutztiere.
Ein Schädlingsbekämpfer bekämpft in der Regel Schädlinge und je nach Schwere des Befallsgrades auch Lästlinge. Nutztiere (z. B. Spinnen) werden nicht angegangen.
Inspektion vor Ort
Um den Befall feststellen zu können, vereinbart der Schädlingsbekämpfer einen Termin mit dem Kunden. Dabei geht es darum, sich vor Ort ein eigenes Bild des Befalls machen und den jeweiligen Schädling bestimmen zu können.
Insbesondere bei kriechenden Insekten (z. B. Käfer, Wanzen) fällt es Laien schwer, selbst eine Bestimmung vorzunehmen, so dass die Informationen am Telefon für den Dienstleister oft nur unzureichend sind.
Vor Ort können dann, gemeinsam mit dem Kunden, die betroffene Fläche oder die betroffenen Möbel inspiziert werden. Handelt es sich um sehr kleine Tiere, nimmt der Schädlingsbekämpfer eine Lupe oder eine Taschenlampe zur Hand.
Wenn eine Kotverschmutzung durch Schadnager vor Ort vorhanden ist, kann aufgrund des Kots bestimmt werden, ob es sich um Ratten oder Mäuse handelt.
Bei äußerst seltenen Fällen besteht die Möglichkeit, eine Probe mitzunehmen und in ein Labor zu schicken, wo die unbekannte Art genauer analysiert werden kann. Diesen Service bieten jedoch nur große Unternehmen an.
Angebotserstellung
Ist klar, worum es sich handelt, wird die Bekämpfungsmaßnahme festgelegt und in einem Angebot für den Kunden zusammengefasst. Es kann sein, dass der Schädlingsbekämpfer schon Geld für den Ersttermin haben möchte, bevor die eigentliche Bekämpfung stattfindet. Das ist aber nicht immer der Fall. Größere Firmen bieten den ersten Besuch und die Beratung kostenfrei bzw. unverbindlich an.
Das Angebot, sofern es seriös ist, enthält Angaben zum Aufwand und eine detaillierte Auflistung der Kosten. Wichtig sind auch Angaben zum Wirkstoff und der Hinweis auf etwaige Gefahren im Einsatz mit Gift.
Erst wenn der Kunde das Angebot unterzeichnet, kommt ein rechtskräftiger Vertrag zustande. Der Schädlingsbekämpfer kann das benötigte Material für die Bekämpfung einkaufen und der Kunde kann die Räumlichkeiten auf die Behandlungen vorbereiten.
Wichtig ist dabei zu wissen, dass der Behandlungserfolg nicht alleinig vom Dienstleister abhängt, sondern auch von der Mithilfe des Kunden. Eine Bekämpfung von Schadnagern funktioniert beispielsweise nur dann, wenn offene Trinkquellen, Vogelfutter und ähnliche, befallsfördernde Faktoren kundenseitig entfernt werden. Im Idealfall weißt der Dienstleister den Kunden vorher darauf hin und verpflichtet ihn zur Mitwirkung.
Durchführung der Bekämpfung
Die Bekämpfung wird durch geschultes Fachpersonal durchgeführt, welches die Lizenzen besitzt, um mit entsprechenden Giftstoffen hantieren zu dürfen.
Bei Beköderung muss laut RMM-Richtlinien eine mehrmalige Kontrolle der ausgebrachten Mittel erfolgen. Zudem dürfen Köderblöcke nur in verschlossenen und zugriffsgeschützten Köderstationen ausgebracht werden.
Der Schädlingsbekämpfer ist während einer laufenden Bekämpfung begleitend und beratend für den Kunden da.
Geht eine Firma seriös vor, werden die ausgeführten Arbeiten mittels Service-Bericht nach jedem Besuch für die Unterlagen des Kunden dokumentiert.
Da es sich um lebende Tiere handelt, kann niemand eine Garantie für Befallsfreiheit ausstellen. Erfolgreiche Unternehmen verwenden jedoch hochpotente Wirkstoffe, so dass sich ein Behandlungserfolg in der Regel einstellt.
Anschließend kann über eine Prävention gesprochen werden, die einen erneuten Schädlingsbefall verhindert.